Die Hochzeitsvorbereitungen sind der Beginn einer Reise als Paar, und für einen schönen und erfolgreichen Verlauf will alles gut geplant sein. Ich repräsentiere den Stil der Hochzeitsfotografie, der Hochzeitsfotojournalismus heißt. Schon zu Beginn unserer Kontaktaufnahme per Telefon, Skype etc. informiere ich deshalb das künftige Ehepaar über die geplante Reportage über ihre Hochzeit. Während wir uns kennenlernen, beginnen wir so, auch gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.
Klassik vs. Natürlichkeit
Meinen leicht italienischen Stil suche ich beizubehalten, durch das „Einfangen“ intimer Momente und Emotionen, doch meine Aufgabe als Hochzeitsfotograf besteht eben in der journalistischen Reportage. „Klassische“ Hochzeitsalben erscheinen mir ein wenig veraltet: Eng aneinandergedrängte Menschen in aufgezwungener Haltung und mit gestelltem Lächeln. Solche Alben werden nicht lange an die erlebten Gefühle erinnern und dann irgendwann in den Bücheregalen „verschwinden“.
Ich möchte durch meine Arbeit verhindern, dass dies geschieht. Sicher, es wird nicht an klassischen Fotos mangeln, doch letztendlich sollte alles spontan und natürlich sein. Durch die Hochzeitsreportage müssen auch Momente und Eindrücke der Nachdenklichkeit, der Ungeduld sowie erheiternde und private Szenen eingefangen werden, so dass das Brautpaar auch nach vielen Jahren noch immer ein authentisches Dokument durchblättert.
Hochzeitsfotojournalismus für wahre Emotionen
Der Fotojournalismus „erzählt“ so von Eindrücken des wirklichen Lebens, von der Atmosphäre und der gegenseitigen Empathie, die zwischen Euch als Brautpaar und Euren Gästen während der Hochzeitsfeier entstanden sind. Doch auch schon zuvor: die Vorbereitungen mit Euren Familienangehörigen und Freunden, das kleine Buffet zu Hause… Vom Zurechtrücken der Krawatte bis zur Besprechung der letzten Details – alles soll in Bildern festgehalten werden, um später erneut durchlebt werden zu können.
Die Zeremonie rückt näher und alles steht bereit für den großen Moment. Der Höhepunkt eines solchen Tages ist immer die Trauung, wo und wie auch immer sie abläuft: zum Beispiel allein, nur begleitet von den Trauzeugen oder im Kreis der Familie. Sei es in einem kleinem Kirchlein, im Rathaus oder in einer Kathedrale. Ich würde mich glücklich schätzen, in all diesen Momenten dabei sein zu dürfen bis zum Ende des Empfangs, nach Gesang, dem Hochzeitsmal, den Umarmungen und Glückwünschen, wenn Lachen und Heiterkeit die mühsam kaschierte Anspannung des Tages verdrängt haben.
Für mich als Hochzeitsreporter sind die wichtigsten Momente jene fast unsichtbaren Bruchteile von Sekunden, in denen sich Gefühle zeigen, auch jenseits des „Protokolls“. Darum geht es eben im Hochzeitsfotojournalismus. Und es ist schön für den Fotografen zu erkennen, dass er den Erwartungen und dem Vertrauen des Brautpaars gerecht geworden ist und die freudige Neugierde in den Augen der Frischvermählten auflodern sieht, wenn sie in Ruhe alle Momente dieses besonderen Tages mit einem hochwertigen Fotoalbum erneut durchleben können.
Bis bald!
Ihr Emanuele